Was genau ist denn ein XACK?
Der Hersteller bezeichnet den XACK als wahrscheinlich robustesten Rucksack der Welt. Er besteht aus einer Doppelschicht eines Spezialmaterial, welches besonders schnittresistent, abriebfest, reissfest und trotzdem weich wie Baumwolle sein soll.
Die Produktion ist recht aufwendig und teuer, was man am Verkaufspreis von 199€ erkennen kann.
Eigenschaften des XACK (lt. Angaben des Herstellers):
- Doppelschicht aus Ultrahochmolekulargewichtigem Polyethylen (UHMWPE)
- Mittelschicht aus wasserdichter Spezialmembran
- Schnittresistenter Gurt verstärkt mit zwei 49fasrigen Edelstahlkabeln
- Zahlenschloss von ABUS mit 10 000 möglichen Kombinationen
- RFID blockierende Innentasche (verhindert das Auslesen elektronischer Chips)
- Sicherheitsbrustgurt
Zahlen und Fakten (lt. Angaben des Herstellers):
- Maße: 45cm x 35cm (bis zu 15 Zoll Laptop)
- Volumen: 13 Liter
- Gewicht (mit Schloss): 920g
- RFID Innentasche: 33cm x 17,5cm
Erster Eindruck:
Der XACK wird in einem Jutebeutel geliefert, was ich auf jeden Fall schon mal als Pluspunkt ansehe. Drumherum befindet sich zwar noch eine Plastikfolie, aber wahrscheinlich dient sie als Sicherung beim Versand.
Beim Auspacken allerdings fällt mir ein ziemlich muffiger Geruch auf, der sich nur schwer beschreiben lässt. Er erinnert ein wenig an feucht eingepackte Wäsche. Auch nach längerem Auslüften bleibt der Geruch erhalten.
Laut Hersteller kann der XACK per Handwäsche mit kaltem Wasser und einem milden Waschmittel gereinigt werden.
Auffällig ist natürlich auch das hohe Eigengewicht des Rucksacks, was mich zunächst ziemlich skeptisch gemacht hat. Daher finde ich die Schultergurte, die letztlich nur aus jeweils zwei Kordeln auf jeder Seite bestehen, was den Tragekomfort schon ein wenig einschränkt. Ebenso können diese Kordeln auch nicht wirklich verstellt werden. Lediglich durch das Lösen der Knoten im Inneren des XACK, können sie verkürzt werden. Ob der Brustgurt aus Leder da Abhilfe schaffen kann?
Die Innentasche macht zunächst keinen besonders stabilen Eindruck und ich bin gespannt, was sie aushält.
Im Grunde genommen habe ich mir im ersten Moment von
so einem hochpreisigen Produkt ein wenig mehr versprochen. Optisch wirkt der XACK wie ein etwas festerer Turnbeutel, da es lediglich ein großes Innenfach gibt und, bis auf die kleine Innentasche, keine weitere Unterteilung.
Schwierig ist auch das Herausziehen des Verschlussgurtes, um den Rucksack an einem Gegenstand zu befestigen. Da muss man schon gehörig viel Kraft aufwenden.
Ich möchte noch kurz erwähnen, dass ich meinen ersten XACK habe austauschen lassen, da er schlecht verarbeitet war und sich schon bei der ersten Besichtigung eine Innennaht geöffnet hatte und die Schulterkordeln bereits ein wenig ausgefranst waren.
Der Praxistest:
Ich habe den XACK in unterschiedlichen Alltagssituationen getestet und begonnen wurde mit dem Handtaschen-Ersatztest.
Alles, was sich sonst in meiner Handtasche befindet, wurde in den XACK gepackt und da wurde es schon etwas kompliziert. Es sind definitiv zu wenig Fächer vorhanden. Den Kleinkram habe ich in der Innentasche verstaut und der Rest purzelte im großen Fach umher. Schon blöd, wenn man im Supermarkt an der Kasse steht und erst einmal wühlen muss, um das Portemonnaie zu finden. Auch das nervige Auf- und Absetzen des Rucksacks hat mir den Spaß an der Sache verdorben. Man kommt ja leider nur von oben an den Inhalt des XACK.
Beim nächsten Alltagstest war ich bei schlechtem Wetter mit unserem Hund unterwegs. Das Problem begann schon Zuhause. Da die Schulterriemen nicht wirklich längenverstellbar sind, musste ich mir den Rucksack irgendwie über die dick gefütterte Jacke zwängen, Optisch macht es dann nicht mehr viel her, wenn man total eingeschnürt ist.
Auf der Seite des Herstellers sieht man auch keine Personen, die den XACK in Verbindung mit Jacken bzw. Pullovern tragen, sondern hauptsächlich mit T-Shirts und Bademoden. Letztere sind hierzulande im Winter immer schlecht möglich. Wenn ich lediglich ein T-Shirt trage, dann sitzt der XACK ebenfalls super locker. Aber ich wollte ihn ja für diesen Preis auch das ganze Jahr nutzen können.
Wasserdicht ist das Material auf jeden Fall. Regen und Schnee perlen wunderbar ab. Einzig oben in die Öffnung gelangt Wasser, denn der XACK besitzt ja keinen Reißverschluss oder ähnliches und man zieht ihn oben lediglich zusammen. Wenn es also schüttet, wie aus Kübeln, hat man mit diesem Rucksack schon verloren.
Der XACK bietet ja auch die Möglichkeit, ihn mit Hilfe der Multischlaufe und des Sicherheitsschlosses z.B. an einem Geländer zu befestigen, damit er nicht gestohlen oder geöffnet werden kann. Das habe ich nicht ausprobiert, denn zum einen ist man im Winter nicht auf so vielen Wanderungen und zum anderen lasse ich meine Wertgegenstände ungerne aus den Augen.
Mein Fazit:
Auf den ersten Blick gefällt mir das Design des XACK recht gut, wobei ich mir ein paar mehr Farbkombinationen wünschen würde. Und auch die Verpackung in Form eines Jutebeutels finde ich ebenfalls sehr vorbildlich.
Sonst überwiegen leider die negativen Aspekte.
Ich finde den XACK von der Handhabung her sehr unpraktisch. Die Fächeraufteilung lässt nicht viele Möglichkeiten, seine Sachen zu verstauen und man muss den Rucksack stets komplett absetzen, um an den Inhalt zu gelangen, da er lediglich von oben zu öffnen ist. Verdeckte Reißverschlüsse würden mir um einiges besser gefallen.
Der Tragekomfort ist wirklich schlecht, weil die Schulterkordeln nicht gepolstert sind und man sie nicht verlängern kann, um mit dicker Jacke nicht wie ein Michelin-Männchen auszusehen. Den Brustgurt empfinde ich bei gefülltem und schweren Rucksack eher als unangenehm, da er ziemlich weit hochrutscht.
Bei einem Preis von 199€ erwarte ich schon ein wenig mehr Extras und Bequemlichkeit.
Die Innentasche sollte man auch nicht mit kantigen Gegenständen füllen, da sie sich schnell durch das Material drücken.
Alles in allem würde ich dieses Produkt nicht kaufen, da es für meine Verwendungszwecke einfach nicht praktikabel ist.
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